175 Jahre katholische Pfarrkirche St. Valentin

Am Pfingstsonntag 2002 wurde das 175-jährige Jubiläum gefeiert

Schon die Startseite unserer Homepage zeigt, dass die Kirche gemeinsam mit dem alten Schulhaus das zentrale Gebäude und gleichzeitig das Wahrzeichen unserer Gemeinde darstellt.

Kein Wunder, sie ist schon 175 Jahre als dominantes Bauwerk in Mitten unseres Dorfes präsent.
Mit 36 Metern Turmhöhe überragte sie damals, wie heute jedes andere Bauwerk im Dorf. Lediglich die drei Windmühlen des Windparks außerhalb der Ortschaft können unsere Kirche an Höhe übertreffen.

St. Valentin wurde am gleichen Platz errichtet, an dem schon vorher ein Gotteshaus stand. Dieses war bereits 1489 errichtet worden und musste wegen Baufälligkeit und weil es zu klein war ersetzt werden. Die Begründung, die der damalige Pfarrer Anton Schwarz für den notwendigen Neubau aufführte ist sehr aufschlußreich und könnte in der heutigen Zeit in diesem Wortlaut sicher nicht mehr angeführt werden.

Auszug aus dem damaligen Antrag:

Die Kirche aus dem Jahre 1489 ist baufällig geworden und um die Hälfte zu klein. Die Anzahl der Einwohner hat sich verdoppelt und die Mannsleute sind auf der Empore zusammengepfercht. Die Stiege zu derselben sowie die Gänge stehen gedrängt voll. Da können Ordnung und Ruhe nicht aufrecht erhalten werden. Die Weiber finden keinen Platz und müssen großenteils außerhalb der Kirche dem Gottesdienst beiwohnen.


Die weiteren Bemerkungen des Ortspfarrers dürften wohl wesentlich zum Neubau beigetragen haben:

Der Mangel an Raum dient für die Trägen zum Vorwand, vom Gottesdienst fernzubleiben. Bei solchen Lokalverhältnissen muss die Moral und Religiosität, die Stützen der bürgerlichen Ordnung, endlich bis zum tiefen Grad herab sinken.

Die Genehmigung kam nach diesen drastischen Schilderungen dann vom zuständigen "Großherzoglichen kirchlichen Ministerium" relativ schnell. Auf einen Antrag, der schon nahezu 80 Jahre vorher gestellt worden war, hatte die Kirchenbehörde damals keine Erlaubnis zum Neubau erteilt.

Aus eigenen Mitteln Altheims wurde dann der Neubau bestritten. Zwei Firmen aus Bargen führten die Bauarbeiten recht zügig durch. Die Schreinerarbeiten zur Herstellung der Altäre wurde von einer Schreinerei Külsheimer aus Bronnbach ausgeführt. Carl Göller aus Tauberbischofsheim lieferte die Orgel, die schon im Jahre 1908 durch eine Schwarz-Orgel aus Überlingen ersetzt wurde. Vier lebensgroße Figuren, St. Barbara, St. Elisabeth, St. Michael und St. Raphael wurden aus der alten Kirche übernommen.

Der Innenraum ist weit gestaltet und wird im wesentlichen von den drei Altären geprägt. Ein Hochaltar im spätbarocken Stil mit dem Gemälde der Kreuzabnahme Jesu und zwei Seitenaltäre, einer der Himmelskönigin Maria, der andere dem Schutzheiligen der Kirche, St. Valentin gewidmet, ziehen die Blicke des Besuchers auf sich.

Auch die drei Glocken der alten Kirche, von der Fa Ponchon im Miltenberg gegossen, wurden in die neue Kirche übernommen und im Laufe der kommenden Jahre ergänzt.

Nach der Einweihung 1827 wurde die Kirche bereits vier mal restauriert. Das erste Mal schon 1859, weil sich der Turm vom Langhaus gelöst hatte. Eisenklammern wurden angebracht, um das neue Gotteshaus wieder standfest zu machen. Vor wenigen Jahren, bei der letzten Renovierung, wurde dann auch die Schwarz-Orgel vom örtlichen Orgelbauer Joachim Popp gründlich überholt.

Bedingt, durch die "schlechte Winterzeit", in die normalerweise der Tag des Schutzpatrons St. Valentin fällt (14.Februar), wurde von der Pfarrgemeinde eine zweite Feier des Kirchenpatroziniums beantragt. Von Papst Pius VI wurde dieser zweite Termin "für alle künftigen Zeiten" abgesegnet und seit dem am letzten Sonntag im August abgehalten.

Am Pfingstsonntag im Jahr 2002 feierte die Pfarrgemeinde mit einem feierlichen Gottesdienst unter Mitwirkung des Kirchenchores mit der Messe "Gloria tibi, Domine" von Max Welcker das Jubiläum unserer katholischen Pfarrkirche.
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